70 Jahre Baden-Württemberg: "Modell deutscher Möglichkeiten"
Festveranstaltung auf der Burg Hohenneuffen
70 Jahre Baden-Württemberg – ein Grund zu feiern! Aus diesem Anlass hatte die Reinhold-Maier-Stiftung am 25. April auf die Burg Hohenneuffen geladen.
An diesem historischen Ort fand im Jahr 1948 die erste „Dreiländerkonferenz“ statt, zu der der Stuttgarter Regierungschef Reinhold Maier Vertreter aus Freiburg und Tübingen eingeladen hatte, um über eine Vereinigung der Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zu sprechen.
Als Maier am 25. April 1952 um 12.30 Uhr schließlich die Gründung Baden-Württembergs mit den Worten „Gott schütze das neue Bundesland!“ verkündete, war dies der formelle Schlussakkord eines langen und harten Ringens um den Zusammenschluss der Länder und der Beginn einer einzigartigen Erfolgsgeschichte, die im bundesdeutschen Föderalismus einmalig ist. Denn neben der Besonderheit der einzigen gelungenen Neugliederung von Ländern ist es vor allem die Bilanz des Südweststaats in den vergangenen sieben Jahrzehnten, die das „Modell deutscher Möglichkeiten“ auszeichnet, wie es Deutschlands erster Bundespräsident Theodor Heuss nannte.
Heute ist Baden-Württemberg das Engagement-Land Nummer Eins, betonte der Vorsitzende der Reinhold-Maier-Stiftung, Jochen Haußmann MdL. Man könne mit Stolz auf das Bundesland schauen. Haußmann bezog sich auf den von Reinhold Maier geprägten Gedanken der Graswurzeldemokratie und hob hervor, dass die Gründerväter den Grundstein für den späteren Erfolg des Landes gelegt haben, dies zugleich aber auch Verpflichtung für uns alle sei, sich einzubringen und an der Gestaltung und dem Erfolg des Landes mitzuwirken.
Auch Michael Theurer MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, bezeichnete in seiner Videobotschaft die Gründung Baden-Württembergs als „Beispiel für politische Weitsicht und politischen Mut“. Heute sei Baden-Württemberg ein echtes „Powerhouse“ in Deutschland, was sich u.a. durch die zahlreichen Patentanmeldungen zeige.
Der Historiker und ehemalige Geschäftsführer der Reinhold-Maier-Stiftung, Jochen Merkle, blickte in einer historischen Einführung zurück auf die Dreiländerkonferenzen und die Umstände der Gründung Baden-Württembergs und hob besonders die Rolle von Reinhold Maier in diesem Zusammenhang hervor.
Eindrücke von der Veranstaltung
In der von Prof. Dr. Ewald Grothe, Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit moderierten Diskussion betrachteten Dr. Hans-Ulrich Rülke MdL, Vorsitzender der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg und dem Enkel Reinhold Maiers, dem Schweizer Rechtsanwalt und Notar Christoph Daniel Maier den Status Quo von Baden-Württemberg und sprachen auch über die Vor- und Nachteile des Föderalismus. Maier betonte, dass die Schweiz mit ihren vielen Kantonen nicht gerade ein Vorbild für Zusammenschlüsse sei und sprach sich dafür aus, dass Dinge mit lokaler Relevanz auf der unteren Ebene geregelt werden sollten.
Im Zentrum stand aber natürlich das „Geburtstagskind“ und hier waren sich die Diskutanten einig, dass es die Beteiligung der Menschen sei, die Baden-Württemberg ausmache. Auch der wirtschaftliche Erfolg könne sich sehen lassen, gerade der Mittelstand ist hierbei besonders hervorzuheben. Wichtig sei in diesem Zusammenhang eine Technologieoffenheit, betonte Rülke.
70 Jahre nach der Gründung steht der Südweststaat gut da, so das positive Fazit der Veranstaltung. Die stellvertretende Vorsitzende der Reinhold-Maier-Stiftung, Isabel Fezer, äußerte sich in ihrem Schlusswort gespannt, wie sich das föderale Deutschland weiterentwickeln werde.
Was macht Baden-Württemberg aus? Darüber haben wir im Rahmen der Veranstaltung mit Jochen Haußmann MdL gesprochen:
Was macht den Erfolg Baden-Württembergs aus und wo bestehen Parallelen zur Schweiz? Darüber spricht Christoph Daniel Maier im folgenden Video:
Was zeichnet eigentlich Baden-Württemberg aus? Was ist das Besondere an diesem „Bindestrichland“? Darüber haben wir mit Prof. Dr. Ewald Grothe, Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, im Rahmen unserer Veranstaltung zu 70 Jahre Baden-Württemberg gesprochen: