Beeindruckendes Engagement für den sozialen Liberalismus
Die Reinhold-Maier-Nadel wird von der Reinhold-Maier-Stiftung an Personen verliehen, die sich als Liberale insbesondere auf kommunaler Ebene engagiert haben und sich im Sinne Reinhold Maiers Verdienste um die „Graswurzeldemokratie“ erworben haben.
Andrea Rieger wurde 1965 in Stuttgart geboren, besuchte dort die Grund- und Realschule und wechselte 1977 auf die Salierrealschule Waiblingen, wo sie 1982 ihren Realschulabschluss machte. Im direkten Anschluss begann sie ihre Ausbildung in der Zahnarztpraxis Rieger, wo sie seither tätig ist. 1997 heiratete sie ihren Chef, Dr. Uwe Rieger, der zwischenzeitlich die Praxis übernommen hatte. Seit 2004 engagiert sich Rieger als Stadträtin der Stadt Waiblingen im Ausschuss Bildung, Soziales und Verwaltung. Von 2009 bis 2014 war sie Fraktionsvorsitzende der FDP im Gemeinderat der Stadt Waiblingen und ist stellvertretende Vorsitzende im Ortsverband FDP Waiblingen. Rieger ist Aufsichtsrätin bei der Parkierungsgesellschaft der Stadt Waiblingen und der WTM-GmbH Waiblingen (Wirtschaft-Tourismus-Marketing). Neben ihrer Mitgliedschaft im Frauenrat der Stadt Waiblingen ist Rieger für die Bürgerstiftung Waiblingen tätig und engagiert sich als Vorsitzende von Pro Familia Waiblingen und als Präsidiumsmitglied im Verein Politik mit Frauen e.V. Darüber hinaus ist Rieger seit 1996 Mitglied im Kirchengemeinderat der katholischen Kirche St. Antonius Waiblingen und Jugendschöffin am Landgericht Stuttgart.
Der Begriff der „Graswurzeldemokratie“, der durch Reinhold Maier geprägt wurde, war dem ersten Ministerpräsidenten Baden-Württembergs, dessen Wahlkreis in Waiblingen lag, besonders wichtig, betonte der Vorsitzende der Reinhold-Maier-Stiftung, der Landtagsabgeordnete Jochen Haußmann, in seiner Begrüßung. Die gelebte Demokratie, die an der Basis beginnt, sei auch in diesen Zeiten besonders wichtig, so Haußmann. Das entsprechende Engagement auf kommunaler Ebene leiste Andrea Rieger, was sich auch in ihren vielseitigen Ehrenämtern zeige und sie zu einem Vorbild mache.
Der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky war sich sicher, dass „die Auszeichnung Ansporn und weitere Motivation“ für Andrea Rieger sein werde, auch wenn sie diese eigentlich gar nicht benötige. Rieger sei pflichtbewusst, immer gut vorbereitet und sie genieße den kollegialen Austausch und Kontakt mit den anderen Ratsmitgliedern, betonte Hesky. Bei der Diskussion gesellschaftlicher und sozialer Fragen bringe Rieger stets auch die Erfahrungen aus ihren vielfältigen Ehrenämtern ein, so Hesky weiter. Es sei für Andrea Rieger eine „zutiefst intrinsische Motivation, sich um diejenigen zu kümmern, die schwächer sind und Hilfe bedürfen“. Der Oberbürgermeister betonte, dass Reinhold Maier sicher stolz auf Andrea Rieger wäre und diese aufgrund ihrer vielfältigen Verdienste eine würdige Preisträgerin sei – nicht zuletzt auch deswegen, weil sie das Wohl der Stadt Waiblingen und ihrer Einwohnerinnen und Einwohner nach Kräften fördere.
Die ehemalige Leiterin von Pro Familia Waiblingen, Dr. Oranna Keller-Mannschreck berichtete in ihrem Grußwort von ihrer Zusammenarbeit mit Andrea Rieger und betonte, dass diese „nie nur in eine Richtung denkt“ und es ihr stets ein Anliegen sei, auch Menschen beizustehen, die sich für einen anderen Weg entscheiden. „Mit klarem Verstand und großem Herzen“ trete Andrea Rieger in ihrem Ehrenamt auf, zudem sei sie stets pragmatisch, lösungsorientiert und bemüht, Prozesse voranzubringen.
In ihrer Laudatio ging die Landtagsabgeordnete Julia Goll auf Andrea Riegers Werdegang und ihr breites Engagement ein und hielt fest, dass diese „in Waiblingen eine überaus bekannte, hochangesehene Persönlichkeit ist, die durch ihr so vielfältiges Engagement von Kirche bis Gemeinderat zu Frauenrat und Pro Familia ein beeindruckendes Engagement an den Tag legt - und das alles im Interesse und für andere, wobei sie gerade die Schwachen, deren eigene Stimme kein solches Gewicht hat, im Blick hat.“
Julia Goll betonte, dass Andrea Riegers kommunalpolitisches Engagement stets geprägt sei von einem der Urgedanken des Liberalismus, nämlich der Frage, was dem Menschen, dem Individuum, bei der freien Entfaltung seiner Persönlichkeit und seiner Möglichkeiten diene: „Und bei Andrea Rieger steht der soziale Aspekt des Liberalismus im Vordergrund: Was brauchen diejenigen, die nicht die besten Ausgangschancen haben, um sie weiter zu befähigen; wie kann ich dabei unterstützen, ohne zu bevormunden“, so Goll. Davon zeuge besonders eindrucksvoll auch das langjährige Engagement für Pro Familia.
Julia Goll brachte es auf den Punkt: „Andrea Rieger stellt stets die Sache und nie sich selbst in den Vordergrund. […] Selbstlob ist nicht ihre Sache; das müssen also andere übernehmen.“ Weiter betonte sie, dass „Andrea Rieger bei jeder und jedem den richtigen Ton und damit einen Zugang zu den Menschen“ finde. „Man spürt, dass du daran Freude hast und das kommt bei den Menschen auch so an“, so Goll weiter. „Andrea Rieger lebt den Liberalismus, den sozialen Liberalismus; sie trägt ihn im Herzen und über all ihre vielfältigen Betätigungsfelder trägt sie ihn nach außen, immer im Sinne und für andere.“