„Ein liberaler, heimatverbundener und sozialer Unternehmer"
Im Juni 2022 wurde dem ehemaligen Trossinger Gemeinderat Willy Walter in der Kulturfabrik Kesselhaus im Rahmen eines Festakts die Reinhold-Maier-Nadel verliehen. Für die Reinhold-Maier-Stiftung begrüßte Jochen Haußmann MdL, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Stiftung. Er freue sich, dass Präsenzveranstaltungen zum Zweck des persönlichen Austauschs wieder möglich seien und mit Willy Walter ein würdiger Preisträger geehrt werde, so Haußmann. Mit der Reinhold-Maier-Nadel zeichnet die Reinhold-Maier-Stiftung Personen aus, die sich als Liberale insbesondere auf kommunaler Ebene engagiert haben und sich im Sinne Reinhold Maiers Verdienste um die „Graswurzeldemokratie“ erworben haben.
Willy Walter wurde 1951 geboren und absolvierte nach der Schulzeit zunächst eine Ausbildung zum Straßenbauer, vollendete 1977 ein Studium als Bauingenieur an der Fachhochschule Konstanz und 1979 ein Studium als Wirtschaftsingenieur an der Fachhochschule Pforzheim. Im Betrieb seines Vaters der Walter Straßenbau KG arbeitete er dann zunächst als Bauleiter, bevor er 1988 die Geschäftsführung übernahm. Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich Willy Walter in der Fachinnung Straßenbau Stuttgart, Reutlingen, Ulm und Heilbronn als stellvertretender Obermeister und war dort lange Zeit im Meisterprüfungsausschuss tätig. Dem Aufsichtsrat der Volksbank gehörte er 26 Jahre lang an.
Willy Walter war und ist in vielfacher Weise kommunalpolitisch und ehrenamtlich engagiert. Von 1995-2020 war Willy Walter Mitglied des Gemeinderates der Stadt Trossingen, von 2002-2020 Fraktionsvorsitzender der FDP-Gemeinderatsfraktion. Zudem ist er seit 2006 bis heute Kreisrat des Landkreises Tuttlingen. Willy Walter ist in vielen Vereinen ehrenamtlich tätig. Im Fußballverein der Spielvereinigung Trossingen war er bis 2016 1. Vorsitzender und wechselte dann in die Funktion des Präsidenten. Durch seine Mitgliedschaft in weiteren Vereinen unterstützt Willy Walter Aufgaben und Dinge die ihm am Herzen liegen, so etwa beim Deutsch-Namibischen-Hilfsfonds oder dem Förderkreis Trossinger Heimatmuseum.
Eindrücke von der Veranstaltung
In seiner Laudatio wies Ernst Burgbacher darauf hin, dass der Liberalismus in Trossingen, das sich durch ein selbstbewusstes Bürgertum auszeichne, ohne den Namen Walter nicht möglich gewesen sei. Schon sein Vater Engelhard Walter habe sich Verdienste um Trossingen erworben und Willy Walter führe diese Tradition weiter. In seiner Rede zog er Parallelen zwischen Reinhold Maier und Willy Walter, der „eigentlich auch Ministerpräsidenten hätte werden können“, so Burgbacher. Er charakterisierte den Preisträger als liberalen und heimatverbundenen Unternehmer, dem die Anliegen seiner Angestellten immer am Herzen lagen. Neben seinem unternehmerischen Wirken sei er auch als Vereinsmensch und vielfältiger Mäzen tätig gewesen, vor allem für das Heimatmuseum und das Denkmal Obere Mühle.
In den Grußworten spiegelte sich das vielfältige Wirken Willy Walters für die Gemeinde Trossingen wider. Niko Reith MdL äußerte, dass es in turbulenten Zeiten wie diesen liberale Demokraten wie Willy Walter brauche. Stefan Bär, Landrat des Landkreises Tuttlingen, hat auf das unternehmerische und besonders das kommunalpolitische Wirken Willy Walters verwiesen, der sich immer viel Zeit für das Ehrenamt genommen habe, was nicht selbstverständlich sei. Im gleichen Sinne äußerte Susanne Irion, Bürgermeisterin der Stadt Trossingen, dass Willy Walter als Gemeinderat viel für die Stadt Trossingen erreicht habe. Vor allem sei dies der Schulentwicklungsplan als wichtigstes Projekt gewesen. „Ohne Ihren unternehmerischen Mut, etwas für andere zu geben, wäre dies nicht möglich gewesen“, so Susanne Irion. Zuletzt würdigte Dr. Hilmar Fleischer, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Trossinger Gemeinderat, das Engagement Willy Walters, der zwar im Gemeinderat zu provozieren wusste, dabei aber immer sachlich und gemeinwohlorientiert argumentiert und gehandelt habe.
Der Preisträger selbst antwortete in seiner Erwiderung, er fühle sich geehrt und bedankte sich für die Verleihung der Reinhold-Meier-Nadel, im Besonderen auch bei Ernst Pfister, Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg a.D., der ihn für die Reinhold-Maier-Nadel vorgeschlagen habe. Für ihn besonders prägend seien seine Familie sowie das politische Interesse gewesen, das sich bereits in der Schulzeit entwickelt habe. „Demokratie entsteht an der Basis“, das sei immer seine Überzeugung gewesen, so Willy Walter.