Renate Weingärtner erhält Reinhold-Maier-Nadel
„Ein Grötzinger-Urgestein, dass sich durch Jahrzehnte bewährt hat und nie stillgestanden ist“, so charakterisiert sich Renate Weingärtner am liebsten selbst. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurde ihr am 13. Oktober 2020 in der Begegnungsstätte Karlsruhe-Grötzingen die Reinhold-Maier-Nadel für besondere kommunalpolitische Verdienste in liberaler Verpflichtung verliehen.
Seit nunmehr 21 Jahren gehört Renate Weingärtner dem Ortschaftsrat von Grötzingen an und sie verfolgt dort eine liberale Agenda für Selbstbestimmung und Vielfalt. Für die pensionierte Förderschullehrerin ist vor allem Bildung die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben.
In seiner Laudatio würdigte Prof. Dr. Jürgen Morlok, Mitglied des Verwaltungsrates der Reinhold-Maier Stiftung, Renate Weingärtner als die Impulsgeberin einer liberalen Bürgergesellschaft, die stets zur Fortentwicklung freiheitlicher Ziele und Werte beigetragen haben. Weingärtner sei „keine Zeit zu schade, kein Termin zu ungünstig und kein Weg zu weit gewesen“, so Morlok. Sie habe sich immer um die Menschen und deren Sorgen gekümmert. Sie kennzeichne eine besondere inhaltliche Qualität, eine Bescheidenheit im Auftreten, gleichzeitig sei sie aber klar und bestimmt in der Sache, betonte Morlok in seiner Laudatio.
Mit der Reinhold-Maier-Nadel zeichnet die Reinhold-Maier-Stiftung Personen aus, die sich als Liberale insbesondere auf kommunaler Ebene engagiert haben und sich im Sinne Reinhold Maiers Verdienste um die „Graswurzeldemokratie“ erworben haben. Mit ihrem Gespür für Menschen hat Renate Weingärtner seit jeher deren Zukunftschancen im Blick gehabt – und das nicht nur in Grötzingen. Ihr Studium absolvierte sie in Karlsruhe, wo sie nach dem erfolgreichen Abschluss an mehreren Förderschulen als „Lehrerin aus Leidenschaft“ tätig war. Noch heute engagiert sich Renate Weingärtner in der Mittagsessensbetreuung in der Gemeinschaftsschule in Grötzingen, denn „die Kinder sind unsere Zukunft und somit ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam in ihre Zukunft investieren.“
In ihrem Grußwort betonte die Grötzinger Ortsvorsteherin Karen Eßrich die besondere Rolle von Renate Weingärtner bei der Erarbeitung des Stadtteil-Kulturkonzeptes. Unter ihrer intensiven Beteiligung und in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft und der lokalen Kulturszene wurde in Grötzingen - als einzigem von 27 Karlsruher Stadtteilen - ein Kulturkonzept erstellt. Für Renate Weingärtner erinnert das kulturelle Erbe an Werte, Traditionen und die Wurzeln unserer Gesellschaft. „Deshalb“, so ergänzt sie, „war mir im Rahmen meines kommunalpolitischen Wirkens Raum für Kultur und deren Entfaltung immer eine Herzensangelegenheit.“
Parallelen zwischen seiner und der Arbeit von Renate Weingärtner zog der Bundestagsabgeordnete Dr. Christian Jung. Nach ihrer ersten Wahl 1999 war es die erste Amtshandlung von Renate Weingärtner, die Eröffnung des Grötzinger Tunnels - einem für die Region wichtigen Infrastrukturprojekt - vorzunehmen. Jung würdigte in diesem Zusammenhang den Einsatz der Preisträgerin für eine moderne Infrastruktur und fortschrittliche Verkehrswege auch über die Gemarkungsgrenzen von Grötzingen hinaus.
Abschließend dankte Renate Weingärtner für die Auszeichnung und bekräftigte, dass die Ehrung nicht das Ende ihrer kommunalpolitischen oder sozialen Aktivitäten darstelle. Für Grötzingen und die Menschen die in Grötzingen leben, verfolgt das „Urgestein“ noch eine ganz eigene Agenda, die noch lange nicht zu Ende ist.